


„Die Pärchenlüge“ behandelt in künstlerischer Form den Wunsch nach einem Ausbruch aus dem kapitalistischen und patriarchalen Konzept der monogamen Zweierbeziehungen. Die Künstlerinnen Sophia Süssmilch und Julie Bender Herdina setzen sich in ihren Malereien, Fotografien, Videoinstallationen und einer gemeinsamen Performance mit der Angst vor Vernichtung, dem Alleinsein im Alter und der Angst, nicht gemocht zu werden, auseinander – Ängste, die sie als Produkt des gesellschaftlichen Ideals der monogamen Beziehung betrachten. In spielerischer Weise untersuchen sie alternative Formen der Selbstwertentstehung, in denen Anpassung, Brav-sein und das Streben nach Gefallen eine geringere Rolle spielen als im traditionellen Beziehungsmodell. Als Alternative zu dem „glücklich bis ans Ende ihrer Tage“-Traum, in dem zwei Menschen ihr gesamtes Leben miteinander verbringen, entwerfen die Kunstwerke ein Szenario, in dem Freundschaft eine zentrale Rolle als unterstützendes Netzwerk einnimmt und das Romantische von der ausschließlichen Hingabe an eine einzige Person getrennt wird.